Roma-Bürgerrechtler Ján Cibuľa gestorben

Der Berner Arzt und Minderheitenpolitiker Ján Cibuľa ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben, wie seine Familie am Donnerstag mitteilte. Cibuľa machte sich international als Vorkämpfer für die Rechte der Roma einen Namen.

Treibende Kraft beim ersten Weltkongress der Roma 1971 in London

Der im slowakischen Klenovec geborene Rom Ján Cibuľa engagierte sich während seines Studiums an der Medizinischen Fakultät der Comenius-Universität (UK) in Bratislava für ein besseres Leben seiner Volksgruppenangehörige. Sein Studium promivierte er 1957 und 1968 gründete Cibuľa die Union von Cigánová-Roma. Im gleichen Jahr flüchtete er aus der damaligen Tschechoslowakei in die Schweiz. Er gilt als einer der treibenden Kräfte beim ersten und zweiten Weltkongress der Roma-Organisationen, die 1971 in London und 1978 in Genf stattfanden.

Ján Cibuľa

Archív rodiny Kňažekovej

Ján Cibuľa, geboren am 7. Januar 1932

Als Mitbegründer leitete er bis 1981 die Internationale Roma Union (IRU). Unter seiner Präsidentschaft erreichte die IRU die Aufnahme in den Wirtschafts- und Sozialrat der UNO (ECOSOC). 2001 wurde Cibuľa für den Friedensnobelpreis nominiert.

In der Schweiz gehörte Ján Cibuľa zu den Gründungsmitgliedern der Radgenossenschaft der Landstrasse, eine Dachorganisation des fahrenden Volks der Jenischen. 1985 erhielt er den Kulturpreis des Kantons Bern. Von 1973 bis 2001 praktizierte Cibula als Arzt in der Bundesstadt.